Als Frau im Tech-Business bringe ich, Uta Kapp, eine besondere Perspektive ein. Früher versuchte ich, mich in einer Männerdomäne zu beweisen. Meine femininen Eigenschaften wurden oft nicht geschätzt. Mit der Zeit erkannte ich jedoch deren Stärke. Ich habe weibliches Selbstvertrauen entwickelt. Heute nutze ich dies bewusst und helfe anderen Frauen, ihre Fähigkeiten zu fördern.

Es ist Zeit, mit einem Mythos aufzuräumen: Als Frau bringst du besondere Qualitäten mit, die für das digitale Zeitalter entscheidend sind. Das habe ich lange Zeit nicht so gesehen. Früher fühlte ich mich wie ein Mann mit einer Behinderung, da ich ständig versuchte, mich in einer von Männern dominierten Welt zu behaupten. Die Erkenntnis, dass meine femininen Eigenschaften eine Stärke sind, kam nicht über Nacht. Es brauchte Zeit, um diese Einsicht zu gewinnen und sie bewusst zu pflegen.

Als ich in den 80ern ins Berufsleben einstieg, versuchte ich, die bessere Version eines Mannes zu sein. Doch dieser Ansatz funktionierte nicht wirklich. Ich fühlte mich oft nicht gut genug und nicht wertgeschätzt, und das spiegelte sich auch in der Art wider, wie ich behandelt wurde. Der sichere Boden, auf dem ich stand, war meine Expertise in der Softwareentwicklung. Meine femininen Qualitäten wie Empathie und Teamarbeit wurden oft nicht geschätzt, sondern ausgenutzt.

Wie habe ich gelernt, meine besonderen femininen Eigenschaften zum Tragen zu bringen? Es war ein Prozess des Kultivierens und der Selbstakzeptanz. Ich erkannte, dass meine Einfühlsamkeit und mein kooperativer Ansatz nicht nur wertvoll sind, sondern dass ich einen Wert habe für die Tech-Welt. Heute setze ich diese Stärken bewusst ein und helfe anderen Frauen, ihre eigenen besonderen Fähigkeiten zu erkennen und zu fördern.

Am wirksamsten dazu sind Gruppenveranstaltungen, zusammen mit anderen Frauen in From von Webinaren und Gruppencoachings. 

Uta Kapp

uta.kapp@utakapp.de

Das Feminine ist eine  besondere Eigenschaft

Mein Aha-Erlebnis hatte ich bei einem Event in einer Programmierer-Community, bei dem ich über Diversity sprach. Es waren 80% Frauen anwesend. Meine männlichen Kollegen waren überrascht, so viele Frauen bei einer Veranstaltung zu sehen. In meinem Vortrag ging es darum, warum diverse Teams in Bezug auf Kultur, Sprache, Alter und Geschlecht ein höheres Innovationspotenzial haben. An diesem Abend wurde mir klar, dass Frauen gerne Teil der männerdominierten Software- und Digitalisierungsbranche sein möchten. Die Herausforderungen sind vielfältig.

Mit sieben Jahren zog ich mit meinen Eltern nach Namibia. Meine Ausbildung fand in drei verschiedenen Sprachen statt, und ich kam mit vielen Kulturen in Kontakt. Mit 21 Jahren begann ich meinen ersten Job als Informatikerin bei Bosch in Stuttgart. Im Einführungsseminar war ich die einzige Frau unter 70 Ingenieuren. An diesem Abend erkannte ich, dass ich mich daran gewöhnt hatte. Diversity erreicht man am schnellsten, wenn man Frauen den Zugang zur Technologiebranche erleichtert, schließlich ist die Hälfte der Bevölkerung weiblich.

Mein Weg zu FemininePower

An diesem Abend fragte ich mich, wie ich Frauen den Weg in die Technologiebranche öffnen kann. Frauen interessieren sich für Zusammenarbeit, Kommunikation, Beziehungen und Empathie. Technologie steht nicht an erster Stelle. Auch ich habe mich für Scrum und Agile interessiert, weil mir diese Themen genauso wichtig sind wie das Programmieren. Was unterscheidet also feminine Power von maskuliner? Wie können wir das Feminine in die Tech-Branche einbringen und welchen Wert hat das? Um das herauszufinden, begab ich mich auf eine Forschungsreise mit Hunderten von Frauen. Claire Zammit wurde zu meiner Lehrerin. Sie hat mir das Potential von FemininePower  näher gebracht und mich befähigt, anderen Frauen dies weiterzugeben.